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Neuartige Wundermittel gegen Peronospo­ra und Oidium

 

Von Dr. W. K. Kast

LVWO Weinsberg

 

Naturwissenschaftlich nicht erklärbare Phänomene erregen in der Regel besondere Auf­merksamkeit. Nicht in einen Topf werfen sollte man aber naturwissenschaftlich unerklärliche Methoden mit biologischen Ver­fahren, die naturwissenschaftlich nachvollziehbar sind. Mit geheimnisvollen Kräften, die für "normale" Menschen nicht erklärbar sind, hat im Pflanzen­schutz in den Jahren 1994 und 1995 auch die Staatliche Lehr- und Versuchs­anstalt in Weinsberg experimentiert. Die Existenz oder Nicht­existenz derartiger Phänomene lässt sich mit natur­wissenschaftlichen Methoden weder beweisen noch widerlegen. Mit naturwissenschaftlicher Methodik lässt sich aber nach der sogenannten Black-box-Methode die Wirksamkeit von Verfahren und Methoden in speziellen Fällen überprüfen. Dabei wird das entsprechende Verfahren ohne Wenn und Aber kon­sequent angewandt. Dies schien besonders wichtig zu sein, weil sich mit solchen Phänome­nen sehr viel Geld verdienen lässt. Drei Verfahren wurden von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, Weinsberg bisher hinsichtlich ihrer Wirkungen gegen die wichtigen, aus Nordamerika eingeschleppten Pilzkrankheiten Peronospora (falscher Mehltau) und Oidium (echter Mehltau) überprüft:

   

1. Desintegriertes Wasser

Hersteller/Vertreiber:

K. H. Hölzel

Amperstr. 20 a

82296 Schöngeising

 

Das Wasser wurde in einem "Universellen Desintegrator Aktivator" mechanisch bearbeitet, wobei die bio-energetischen Werte verbessert wurden.

 

2. Dresistent-Pulver

Hersteller/Vertreiber:

D. Reiber

Drosselweg 6

72501 Gamertingen

           

Es handelt sich um ein Gesteinsmehl mit kosmischen Kräften.

 

3. Plocher Energiesystem

(Penac-P, V82, V83, V84)

Hersteller/Vertreiber:

Plocher Vertriebs GmbH

Postfach 1464

88704 Meersburg

 

Bei den Produkten handelt es sich um Gesteinsmehle, denen mit dem Plocher Energiesystem spezeille Wirkungseigenschaften aufmoduliert wurden

 

 

Versuch 1: Desintegriertes Wasser und Dresistent-Pulver 1994

 

Versuchsfeld: Schemelsberg, Müller-Thurgau

Varianten

1.

Kontrolle

2.

Topas volle Aufwandmenge (0,015 %); - normales Wasser

3.

Topas halbe Aufwandmenge (0,007 %); - normales Wasser

4.

Topas volle Aufwandmenge (0,015 %); - desintegriertes Wasser

5.

Topas halbe Aufwandmenge (0,007 %); - desintegriertes Wasser

6.

Dresistent-Pulver (0,5 %)

begleitender Pflanzenschutz und Aufwandmengen: ortsüblich

Spritztermine: 24.5., 7.6., 23.6., 6.7., 22.7., 5.8.

Gerät: Parzellen-Sprühgerät (Tunnel-Spritze)

 

Versuch 2: Plocher Energiesystem 1995

Versuchsfeld:

Burg Wildeck/Abstatt, Chardonnay

(ökologisch wirtschaftender Betrieb)

Varianten:     

1. Kontrolle

2. Plocher-Spritzfolge

3. Kupfer fl. 500 SC 0,05 % Netzschwefel 0,4/0,2 %

 

Behandlungstermine           

(Plocher-Spritzfolge) Mittel

02.06.

Penac-P: 0,025 % + V82 : 0,1%

19.06.

Penac-P: 0,025 % + V82 : 0,1 %

29.06.

Penac-P: 0,025 % + V82 : 0,1 %

10.07.

Penac-P: 0,025 % + V83 : 0,05 %

19.07.

Penac-P: 0,025 % + V83 : 0,05 %

31.07.

Penac-P: 0,025 % + V83 : 0,05 %

09.08.

Penac-P: 0,025 % + V84 : 0,05 %

16.08.

Penac-P: 0,025 % + V84 : 0,05 %

Gerät: Rückentragbares Sprühgerät (1-fache Konzentration), ortsübliche Wasseraufwandmen­ge





 

 

 

 

 

 

Ergebnisse der Versuche

1994 trat in dem durchgeführten Versuch bereits im Juli sehr starker Befall durch Oidium auf. Die mit Dresistent behandelte Varianten hatte denselben Befall wie die unbehandelte Kontrolle (Abb. 1). Die mit Topas behandelten Varianten waren alle gleich gut. Selbst mit halber Aufwandmenge wurde eine sehr gute Wirkung erzielt. Keinerlei Unterschiede wurden zwischen dem normalen und dem desintegrierten Wasser gefunden.

 

Abbildung 1: Prüfergebnisse von Wundermitteln (1994)



 

1995 trat in dem in Burg Wildeck durchgeführten Versuch sowohl Peronospora als auch Oidium auf. Bei keiner der Auswertungen hatte die Varianten "Plocher" einen signifikanten Effekt auf den Befall. Tendenziell war der Befall allenfalls geringfügig niedriger. Kupfer 450 fl. in fast homöopathischer Dosis (0,05 % = 1/3 der zugelassenen Aufwandmenge) und Schwefel hatten dagegen eine sehr gute Wirkung.

 

Abbildung 2: Prüfergebnisse von Wundermitteln gegen Peronospora

 

Fazit

Zwar kann nicht generell ausgeschlossen werden, dass naturwissenschaftlich unerklärliche Systeme wirksam sein könnten. Eine Eigenschaft von Wundern ist jedoch das seltene Eintreten derselben. Generell ist eine gewisse Skepsis angebracht und eine sachgerechte Überprüfung nach dem "Black-box" - Verfahren sinnvoll.

Siehe hierzu auch: http://www.weinbauforum.de/forum1/showflat.php?Cat=&Board=Rebschutz&Number=1446&page=0&view=collapsed&sb=5&o=0&fpart=

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