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Nachhaltig Essen und Trinken auf Veranstaltungen – so geht‘s

Belegte Brötchen mit Gemüse

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt im Hinblick auf den Klimawandel immer mehr an Bedeutung. Nicht nur daheim, auch bei Seminaren, Workshops und Besprechungen lässt sich durch eine entsprechende Lebensmittel- und Getränkeauswahl die Umwelt schonen. Erfahren Sie, worauf es beim nachhaltigen Essen und Trinken ankommt. 

Klimaschutz beginnt bereits bei der Auswahl der Lebensmittel – auch bei der Bewirtung von Veranstaltungen und Besprechungen. Klimaschonendes Essen setzt vor allem auf regionale und saisonale Lebensmittel, möglichst in Bio-Qualität, sowie mehr Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte und Getreide.

Lebensmitteln aus der Region den Vorzug geben 

Produkte aus der Region haben den Vorteil, dass sie meist nur kurze Transportwege zurückgelegt haben, die Landwirtschaft vor Ort stärken und die Lebensmittel in der Regel der Saison entsprechend reif geerntet wurden. Erdbeeren beispielsweise bieten sich im Frühjahr hervorragend als Nachtisch bei einer Tagesveranstaltung oder als Snack für eine längere Besprechung an; im Herbst eignen sich Weintrauben.

Der Begriff „Region“ ist jedoch nicht geschützt und einem bundesweiten Marktcheck der Verbraucherzentralen zufolge haben viele derart beworbene Lebensmittel große Entfernungen zurückgelegt. Beim Einkauf sind Lebensmittel aus der Region unter anderem an Qualitätszeichen der Bundesländer zu erkennen, wie dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg oder auch dem Bio-Zeichen Baden-Württemberg. Zu kaufen gibt es regionale Lebensmittel inzwischen vielerorts – vorzugsweise auf dem Wochenmarkt, im Hofladen und Bioladen, aber auch in vielen Supermärkten und Discountern. Nicht alle Lebensmittel sind allerdings aus der Region verfügbar, wie etwa Schokolade oder Bananen. Hier bieten Produkte aus Fairem Handel eine gute Alternative.

Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Getreide für nachhaltigen Genuss

Wer bei Veranstaltungen den Klimaschutz im Blick hat, setzt vor allem auf Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte und Getreide. Mit diesen Lebensmittelgruppen lässt sich eine Vielzahl schmackhafter und abwechslungsreicher Gerichte für den nachhaltigen Genuss zubereiten. Gemüse-Curry mit Linsen und Erdnüssen, Lasagne mit Kürbis oder Gemüse-Wrap mit Dip – der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Eine Speise mit Fleisch, am besten aus der Region und in Bio-Qualität, als Alternative reicht völlig aus. Denn im Hinblick auf die Klimabilanz gilt auch hier: Weniger ist mehr. Wer auf pflanzenbetonte Gerichte setzt, tut nicht nur dem Klima etwas Gutes, sondern gleichzeitig auch seiner Gesundheit und schont zudem meist noch den Geldbeutel.

Wer erfahren möchte, wie verträglich ein Gericht für die Umwelt und Gesundheit und wie fair für Mensch und Tier ist, kann dies mithilfe des NAHGAST Rechners der Fachhochschule Münster beurteilen lassen.

Nachhaltig Getränke wählen

Getränke dürfen bei einer Veranstaltung nicht fehlen. Als Getränk eignet sich immer Trinkwasser aus der Leitung. In Karaffen frisch abgefüllt sorgt es für den notwendigen Flüssigkeitsnachschub. Das Angebot können verschiedene Säfte in Form von Saftschorlen ergänzen. Auch bei Säften lohnt es sich, auf regionale Ware zu setzen und mit Qualitätszeichen zertifizierte Produkte zu bevorzugen. Bei Kaffee und Tee fällt die Wahl am besten auf Ware aus fairem Handel.

Dem Bedarf der Teilnehmenden anpassen

Hilfreich bei der Getränke- und Speiseauswahl ist zudem, die Zielgruppe im Blick zu haben. Die Teilnehmenden wissen es in der Regel zu schätzen, wenn beim Essens- und Getränkeangebot Alter, Kulturkreis oder besondere Bedürfnisse, zum Beispiel bei Erkrankungen, berücksichtigt werden. Die Zahl der Teilnehmenden spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, um die Menge bedarfsgerecht zu planen und Lebensmittelabfälle möglichst gering zu halten. Die Abfälle lassen sich auch reduzieren, indem Teilnehmende die Möglichkeit erhalten, die Speisereste mitzunehmen. Mehr dazu erfahren Sie In unserem Beitrag „Veranstaltungen nachhaltig gestalten“.

Erfolgt die Verpflegung durch ein Cateringunternehmen, gelten die genannten Aspekte auch dafür.

Übrigens: Die öffentliche Verwaltung geht – ganz nach dem 6. Leitsatz der Ernährungsstrategie Baden-Württemberg – mit regional und ökologisch erzeugten Produkten in den Bereichen Catering und Kantine mit gutem Beispiel voran. In der Verwaltungsvorschrift für die Beschaffung wurden entsprechende Regelungen für Lebensmittel getroffen. So gibt es eine Empfehlung, dass eine Quote von mindestens 20 Prozent ökologisch erzeugten Lebensmitteln erreicht werden soll. Daneben spielen auch umweltgerechte Aspekte, wie zum Beispiel kurze Wertschöpfungsketten und kurze Transportwege eine Rolle. Diese können beispielsweise durch das Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW) und das Bio-Zeichen Baden-Württemberg belegt werden.  

Machen Sie Ihr Engagement sichtbar! Wer bestimmte Kriterien erfüllt, kann das Logo Green Event BW erhalten und seine Veranstaltung öffentlichkeitswirksam in einer Veranstaltungsdatenbank eintragen. Die Bewertung ist per Selbstauskunft und über ein Online-Tool der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg möglich.

Autorin: Dr. Claudia Müller


Quellen:

März 05/22

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