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Milch fürs Baby – so klappt’s hygienisch einwandfrei

Babyflasche wird mit einer Flaschenbürste gereinigt

Das Verdauungssystem und das Immunsystem sind bei Babys noch nicht vollständig entwickelt. Um sie vor Infektionen zu schützen, ist Hygiene sehr wichtig – egal, mit welcher Milch oder wie der Säugling gefüttert wird.

In den ersten vier bis sechs Monaten sollten Säuglinge ausschließlich flüssige Milchnahrung erhalten, optimalerweise Muttermilch. Wenn die Mutter nicht stillen oder abpumpen kann oder will, ist eine industriell hergestellte Pulver-Säuglingsnahrung die Alternative. Bei jeder Babymilch gelten besondere hygienische Maßnahmen bezüglich Aufbewahrung, Transport, Erwärmen und Reinigung des Zubehörs. Worauf ist zu achten?

Abgepumpte Muttermilch

  • Die Muttermilch wird nach dem Abpumpen in saubere Trinkflaschen portioniert. Die fest verschlossenen Fläschchen sollten mit Abfülldatum und ggf. Name des Kindes beschriftet werden, vor allem wenn die Milch bei der Tagesmutter oder der Kita abgegeben wird.
  • Die abgefüllte Milch sollte im Kühlschrank (bei unter 5 °C; in der kältesten Zone nahe der Rückwand) gelagert und innerhalb von 3 Tagen verbraucht oder (bei -18 bis -22 °C) tiefgekühlt werden. Ehemals tiefgefrorene und aufgetaute Milch sollte innerhalb von 24 Stunden aufgebraucht bzw. verfüttert und keinesfalls erneut eingefroren werden.
  • Der Transport erfolgt in einer lückenlosen Kühlkette, zum Beispiel in einer Tasche mit mehreren Kühlakkus.
  • Das Kind kann die Muttermilch bei Zimmertemperatur oder erwärmt trinken. Das Erwärmen von gekühlter Milch erfolgt erst unmittelbar vor dem Verfüttern, entweder schnell unter fließendem warmem Wasser (max. 37 °C) oder in einem Flaschenwärmer mit Warmluft.
  • Tiefgefrorene Muttermilch kann über Nacht im Kühlschrank oder unter fließendem warmem Wasser bzw. im Flaschenwärmer mit Warmluft aufgetaut werden, jedoch nicht im Wasserbad und nicht bei Raumtemperatur, da es dabei zu einer raschen Keimvermehrung kommen kann.

Angerührte Pulver-Milchnahrung

  • Es wird frisches Leitungswasser aus dem Kaltwasserhahn entnommen. Das kalte Wasser wird in einem Topf aufgekocht und so schnell wie möglich auf 30-40 °C abgekühlt.
  • Säuglingsnahrung muss immer frisch vor jeder Mahlzeit zubereitet und rasch verzehrt werden.
  • Für das Füttern unterwegs füllt man abgekochtes Wasser in einer extra Thermosflasche und das abgemessene Milchpulver in einer trockenen Babyflasche ab. Erst unmittelbar vor der Mahlzeit werden Pulver und Wasser zur fertigen Milch angerührt.

Was generell wichtig ist

  • Vor dem Abpumpen bzw. dem Anrühren des Pulvers gründlich die Hände waschen.
  • Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung darf niemals in der Mikrowelle erwärmt werden. Durch eventuell entstehende „hot spots“ besteht Verbrühungsgefahr beim Baby.
  • Flasche, Sauger und Dossierlöffel bzw. Abpumpzubehör werden sofort nach jedem Gebrauch sorgfältig von Hand mit heißem Wasser, Spülmittel und speziellen Flaschenbürsten gereinigt, vor allem an den schwer zugänglichen Stellen. Besonders in den ersten Lebensmonaten bietet das Abkochen aller Utensilien eine zusätzliche Sicherheit. Die Sauger sollte man regelmäßig auf Risse überprüfen und nach ein bis zwei Monaten austauschen. Gummisauger sollten (aufgrund ihrer porösen Oberflächenstruktur) hin und wieder ausgekocht (sterilisiert) werden. Bei Silikonsaugern und Flaschen ist dies nicht notwendig. Trocknen Sie Flasche und Sauger mit der Öffnung nach unten auf einem sauberen Küchentuch. Zum Aufbewahren decken Sie alles mit einem zweiten Tuch ab.
  • Erwärmte Milch ist der ideale Nährboden für schädliche Bakterien wie Salmonellen. Bereits zubereitete, aber nicht getrunkene Milch (Rest) darf nicht für die nächste Mahlzeit aufbewahrt, sondern muss weggegossen werden.

Ob Muttermilch oder industrielle Säuglingsmilch – wenn die wichtigsten Hygienehinweise beachtet werden, steht dem Immunsystem und einem gesunden Aufwachsen des Babys nichts im Wege.

Autorin: Isabel Lück


Quellen:

Wo 11/2020, akt. 01/2024

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