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Fruchtfolge und Zwischenfrüchte

Mistbiene auf Senf in einer Zwischenfruchtmischung
Mistbiene auf Senf in einer Zwischenfruchtmischung

Als Fruchtfolge bezeichnet man eine geplante zeitliche Abfolge von Feldfrüchten auf einem Schlag über mehrere Jahre. Eine vielfältige ausgewogene Fruchtfolgegestaltung ist ein wichtiger Faktor zur nachhaltigen Erzeugung von Nahrungsmitteln und Produktionsgütern. In den letzten Jahrzehnten ist jedoch eine fortschreitende Tendenz zu engeren Fruchtfolgen mit stark abnehmender Kulturpflanzenvielfalt und Dominanz weniger Arten (Weizen, Gerste und Mais) zu beobachten. Gründe hierfür sind ökonomischer und produktionstechnischer Natur.

Doch Fruchtfolgen bieten, im Gegensatz zur Fokussierung auf einige wenige Kulturen, die Möglichkeit, Arbeitsspitzen zu brechen, Produktionskapazitäten über das gesamte Jahr optimaler auszulasten, das Anbaurisiko zu streuen und flexibel auf sich verändernde Nebenbedingungen zu reagieren.

Senf Zusätzlich können optimierte und angepasste Fruchtfolgen eine Vielzahl weiterer positiver Einzel- und Summenwirkungen aufweisen, wie u.a. positive Vorfruchteffekte, die Regulierung von Schadorganismen und Unkräutern sowie die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch Humusmehrung, Nährstofffixierung und -mobilisierung. Ein weiterer Effekt vielfältiger Fruchtfolgen ist die Verbesserung der Biodiversität in Agrarlandschaften. Darüber hinaus prägen und bereichern Fruchtfolgen Standorte, Lebensräume und Landschaften.

Zwischenfrüchte sind ein wichtiges Instrument des Pflanzenbaus bei der Fruchtfolgegestaltung zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit von Anbausystemen (u.a. Boden- fruchtbarkeit), zum Ressourcen- und Wasserschutz und zur Steigerung der Biodiversität in Agrarlandschaften. Restnährstoffe werden durch Zwischenfrüchte genutzt und können so nicht ausgewaschen werden. Werden die Zwischenfrüchte als Gründüngung eingesetzt, stehen die Nährstoffe durch organischen Abbau der nächsten Hauptfrucht wieder zur Verfügung.

Die Gestaltung angepasster Fruchtfolgen wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Neben den entsprechenden Standort-, Boden- und zu erwartenden Witterungsbedingungen müssen einzelbetriebliche Parameter (u.a. vorhandene Absatz- und Verwertungs- möglichkeiten, vorhandene Kooperationen oder Ausstattung an Maschinen bzw. Arbeitskraft) mit in die Planungen einbezogen werden.

Das LTZ Augustenberg befasst sich mit der Verbesserung der pflanzenbaulichen Leistung von Fruchtfolgen und ihrem Ökosystem-Beitrag. Dazu werden u. a. Versuche zu Kulturartenvielfalt, Biogasfruchtfolgen und Zwischenfrüchten durchgeführt. Die Ergebnisse sind Grundlage für Empfehlungen für die pflanzenbauliche Ausgestaltung des Agrarförderprogrammes FAKT II und der erweiterten Konditionalität.

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