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Am ersten Juni-Wochenende war im Haupt- und Landgestüt Marbach der Fokus ganz auf die Araber gerichtet. Den Auftakt machte Toni Baumann mit seinem Amateur-Vorführer Lehrgang, zu dem sich 15 Teilnehmer angemeldet hatten. Am Vormittag rauchten die Köpfe bei der Theorie-Stunde, am Nachmittag kam dann die Praxis dran, wo sich die Teilnehmer an fünf Marbacher Pferden – von schautrainierten Stuten bis zur noch unerfahrenen Jungstute, und einer Stute mit ihrem „eigenen Kopf“ – üben konnten. Der Tenor war einstimmig – in der netten Atmosphäre macht das Lernen Spaß. An Plänen, einen Fortsetzungskurs zu veranstalten wird gearbeitet, dann können (müssen aber nicht) die Teilnehmer auch ihre eigenen Pferde mitbringen, damit sie mit diesen das richtige Aufstellen, führen und traben unter fachkundiger Anleitung üben können.



Am Abend gab es einen Fachvortrag zum Thema „Erhaltungszucht – Sackgasse oder Vision mit Zukunft“ am Beispiel der Weil-Marbacher Araberzucht, den die Leser der Zeitschrift „Arabische Pferde“ dann später im Jahr, in Ausgabe 3/2016 lesen können.

Am Sonntag war dann „Durchhaltevermögen“ gefragt, denn leider musste die Vorstellung der Weil-Marbacher Stuten mit Fohlen unter widrigsten Wetterverhältnissen stattfinden. Eines wurde aber klar: Die Stuten und auch schon ihre Fohlen haben Nerven wie Drahtseile, denn die bunte Schar an Regenschirmen und die vielen Zuschauer auf ihrer Koppel stellten für sie keinerlei Problem dar – im Gegenteil, insbesondere die Fohlen zeigten sich von ihrer besten Seite und trabten wohlerzogen neben ihren Müttern dahin!

Weiter ging es nach der Mittagspause in der großen Reithalle, wo der VZAP eine zentrale Zuchtstutenschau mit Prämierung und Fohlenprämierung abhielt. Hier stellten sich fünf Fohlen den kritischen Richtern (Toni Baumann, Christina Siegner und die Zuchtleiterin des VZAP, Anna Katharina Wiegner), von denen vier prämiert wurde und Amurath Wazeerah (Fadi Al Shaqab / RT Wegas Impuls) den Ring als Siegerfohlen verlies. RT Wegas Impuls entstammt auch zu großen Teilen den Weiler Blutlinien und bewies mit einem Fohlen des „modernen Schaupferdehengstes“ Fadi Al Shaqab, der Ali Jamaal und Marwan Al Shaqab im Pedigree führt, dass die Weil-Marbacher eine gute Outcross-Grundlage bilden. Der junge Beschäler Naoufil stellte zwei Prämienfohlen, der kürzlich verstorbene Dschehim ein weiteres.



Es folgte ein eineinhalbstündiges Schauprogramm, natürlich dem Anlass entsprechend mit Schwerpunkt auf den Arabern. Der Hengst Mouammar von Gerd Meixner machte den Anfang, der ähnlich wie das Siegerfohlen auf Weil-Marbacher Linien zurückgeht, aber auch mit Schaupferden à la Gazal Al Shaqab, Al Lahab, etc. im Pedigree aufwarten kann. Er ist derzeit bei Dr. Martin Pauli in Western-Ausbildung und zeigte sich äußerst cool bei allen Übungen. Marbach präsentierte seine Beschäler Mamlakee und Said im Tandem geritten, zusammen mit vier Schwarzwäldern in der gleichen „Anspannung“. Die dreijährigen Nachwuchshengste WM Nafis (Al Lahab / Napirai) und WM Safi (KP Maryoom / Sarafine) wurden vorgestellt, wobei Safi dem asilen Weiler Stamm angehört und sich sehr schön entwickelt hat. Dukna, mit ihren drei Töchtern bildete den Abschluß: Zum einen war dies ihr derzeitiges Fohlen bei Fuß von Dschehim, das über eine tolle Halsung verfügt und hoffentlich in Marbach verbleibt, und zum anderen ihre Töchter Dahi und Dafina die mittlerweile selbst bewährte Zuchtstuten sind und ebenfalls zwei Dschehim-Fohlen führten. Den Abschluß bildete Naoufil, der wie oben erwähnt zwei der Prämienfohlen stellte.



Weiter ging es mit der Stutenschau, wo in der Klasse der 3- bis 6jährigen Stuten Amurath Mona Lisa (Muranas Jassehr / Amurath Mofeedah) von Bernd Zimmermann, Namrata (DF Malik Jamil / Napirai) aus Marbach, und Bourhani Bint Al Hawa (QR Marc / AB Bellisssimaa) von Hannelore Bourdeaux als Prämienstuten ausgezeichnet wurden, in der Klasse der älteren Stuten waren es Dafina (Amurath Muntahi / Dukna) aus Marbach, die Shagya-Araber-Stute Hadban-920 (Maluk / Jedda) von Alfred Sommer, sowie FF Penza (Gorky II / Purina) von Walter Fath, die durch ihre „russischen“ Gänge überzeugen konnte. Aus den Prämienstuten beider Gruppen wurde schlußendlich Dafina als Siegerstute gekürt.



Sowohl die Gäste als auch die Organisatoren waren sich einig, dass diese Veranstaltung nach „Wiederholung“ im nächsten Jahr verlangt, denn sie war gut besucht, kurzweilig und informativ.



Gudrun Waiditschka

 



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